…über Spocht, Gesellschaft und Weight Watchers.

Bleibt alles anders…

…Niedersachsen hat knapp den Wechsel gewählt – und der eine oder die andere in der Politik dabei sogar weise Worte oder ein gesundes Maß Zurückhaltung.

Was sich aber zuerst geändert hat in diesem Jahr, das ist das Weight-Watchers-Programm. Der „Pro Points-Plan 2.0“ wurde abgelöst durch „Pro Points 360°“. Dazu ein paar neue Promis in der Werbung mit zwei Paradigmenwechseln: Weight Watchers spricht offensiv vom Abnehmen und nicht mehr nur von der Ernährungsumstellung, Gesundheit undsoweiterundsofort. Und Männer werden jetzt mit der Online-Plattform geködert, weswegen das neue Design dort zu einer coolen, männlichen Grauflächen-Schwemme führte. Es soll jetzt den Jungs schmecken, in jeder Hinsicht. Dabei ist „mein Plan“ immer noch der „alte“ und etwas hölzern zu nutzende, leicht überfüllte, Flash-basierte Programm-Manager in hellblau… Und auch weiterhin gilt: wer dies oder jenes aus dem WW-Angebot nutzt, nimmt X-zig Prozent mehr ab, als nur mit jenem und welchem. Aber vielleicht ticken die Jungs ja anders.

Alter Wein in neuen Schläuchen, also? Ich bin sehr skeptisch durch den Wechsel gegangen. Erste, geheimnisvolle Ankündigungen im Dezember, dann kleine Vorgriffe… Und Anfang Januar dann das neue, alte Material: Starterpakete für alle (dafür entfiel für 2 Wochen das kleine Themenheft, geschenkt bekommt mensch hier nix). Und die Treffen sind derzeit ein wenig überfüllt mit guten Vorsätzen und ihren Trägerinnen, deswegen musste die 360-Grad-Vorstellung den Spagat schaffen zwischen Grundlagen für Januar-Novizen und Änderungsmotivation für die Alten Hasen.

Zu den gehöre ich mittlerweile auch, erst kürzlich erhielt ich den Seligmachenden Schlüsselring für 10% Gewichtsverlust.

Aber was machte denn nun der Wein…? Ich sag es mal so: die Weinprobe war suboptimal temperiert. Die Points-Welt hat sich nicht verändert. Das finde ich gut. Nochmal alles neu kennenzulernen wäre mir echt gegen den Strich gegangen. Aber Lebensmittel „kosten“ weiterhin dasselbe und auch mein Budget ist geblieben, wie es war. Die große Änderung ist nicht weniger, als das komplette Trainingsprogramm. Leider misslang der Spagat, das als eine gute Neuigkeit zu präsentieren. Irgendwie transportierte das Jahresanfangsmantra „die da draußen denken, wir zählen Punkte, aber wir rechnen schon lange in Pro Points“ eine subtil-latente Missstimmung, die am neuen Programm haften blieb.

Mit etwas Abstand betrachtet ist der 360-Grad-Plan eine geschickte Weiterentwicklung. Einerseits ist das Trainingsprogramm zur Entwöhnung großer und/oder dickmachender Essgewohnheiten jetzt viel konkreter und kommt in einer auf Situationen angepassten Systematik daher: zu Hause, am Arbeitsplatz, auf Reisen oder auf Partys… Andererseits verliert das Training ein wenig von der Selbstermächtigung, die dem abstrakteren 2.0er-Plan innewohnte: Verstehst Du das Prinzip und bist Du des Transfers mächtig, kannst Du in allen Lebenslagen bewusst und gut entscheiden, was auf den Teller kommt.

Vielleicht wird der Rundum-Plan aber schneller und dauerhafter zu Erfolgen führen und über pawlowsche Reflexe die unplanbaren Herausforderungen einer Tafel Schokolade in einer dunklen Küchenschublade oder des „hedonistischen Heißhungers“ am späten Abend meistern.

Ich hab mich heute für meinen Abendhunger-Klassiker entschieden: Quark, Joghurt, Haferflocken, Honig und Obst. Und für einen Blogbeitrag, der meine Hände beschäftigt.

Wie es nun konkret weitergeht, ob das Trainingsmodell mit den Routinen auch für mich passt und wann die ersten Wiederholungen der Wochenthemen kommen, wird sich zeigen. Der Reiz des Neuen war jedenfalls sehr kurz. Noch wirkt die grundsätzliche Veränderung, die mit der Entscheidung, überhaupt loszulegen begann. Aber sie wird schwächer gegen Heißhünger (das kommt aus derselben Ecke, wie die „Schmätze“ aus dem Januar-„Wetten dass…?“) und dem Wunsch nach Selbstbelohnung durch Essen.

Hat jemand gute Tipps für bessere Belohnungsmethoden?

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